Mein Katastrophenszenario für 2012


2012 sind Katastrophenszenarien nicht nur erlaubt, sondern geradezu verpflichtend. Das sieht auch 3sat so und hat für die Sendung “nano” diesen 6 Minuten langen Beitrag über die Folgen eines länger anhaltenden Stromausfalls produziert. Den Knaller haben sich die Autoren dabei für die letzten Sekunden aufgehoben:

Während die Situation in den Städten eskaliert, tickt vor den Städten eine Zeitbombe. Atomkraftwerke brauchen Kühlung. Bricht hier die Notstromversorgung zusammen, droht die Kernschmelze.

Mir ist nicht bekannt, ob die Inspiration für dieses Szenario von Diskussionen im “Gelben ‘Game Over’ Forum” stammt oder direkt von den Vorfällen in Japan. Erstaunlich ist dieser Beitrag allemal, wird hier doch (vielleicht erstmalig im deutschen Fernsehen) eine Gefahr erwähnt, gegen die EHEC, Schweinegrippe & Co. geradezu harmlos aussehen.

Die gute Nachricht: Anders als in dem noch heute zur Traumatisierung von Kindern genutzten Buch “Die Wolke” kann man sich die Flucht vor diesem Mega-GAU sparen.

Der Grund für den andauernden Stromausfall bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen. Mein Vorschlag für das Katastrophenszenario wäre Terrorismus (wobei ich “Vorschlag” absolut nicht im Sinne von “jetzt macht mal” verstanden haben möchte). Damit es nicht so langweilig und vorhersehbar wird, nehme ich als Terroristen weder stümperhafte Islamisten noch den Verfassungsschutz Rechtsextremisten, sondern eine neue Gruppierung: Diese könnte sich nach dem Motto “wenn ich mir keinen Strom leisten kann, sollt Ihr auch keinen haben” aus den 600.000 Haushalten bilden, die in Deutschland angeblich im Dunklen sitzen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt: ohne Strom kann sich auch niemand “nano” ansehen.


Update 09.03.2012: Siehe auch “Teuflischer Domino-Effekt – Ein Wutanfall verhinderte atomares Horrorszenario“.

Update 11.06.2012: Artikel im Handelsblatt über das Buch “Blackout” von Marc Elsberg: “nicht unrealistisch”.


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