Category: Language

  • The bear is doomed, too.

    Unless you’ve been hiding in a bunker for last decades and have only now joined the internet (as the world didn’t end today), you must have heard the bear “joke”, which, in one of its variations, goes like this:

    Two fellows are walking along in the woods when they spot a grizzly bear coming over the horizon. Terrified, the two fellows break into a cold sweat and start to run as quickly as they can, with the bear in hot pursuit. The bear, being a faster runner, keeps gaining on them.

    After running for awhile, one of the two fellows suddenly stops dead in his tracks and begins to change out of his loafers and into the running shoes he has been carrying with him in his backpack.

    His companion can’t believe how stupid a move such a shoe change is. The companion yells, “You must be crazy. Even with running shoes you can’t possibly outrun a bear!”

    The fellow who has stopped to change shoes replies, “I don’t need to outrun the grizzly. I just need to outrun you.” Source

    <insert polite laughter here>

    Consultants and economists love to use this analogy for all sorts of situations. You might have recently heard it with a lion (representing inflation) instead of a bear. The message is always the same: “Outrun the other guy, and you’ll be fine (while he gets eaten)”.

    Unfortunately, the bear analogy is problematic on every level:

    • Practical level: You stop to put on your running shoes? Yeah, you’re dead.
    • Moral level: Don’t worry about leaving someone behind to save yourself. That’s how economic benefits are maximized. You survived because you won in a fair competition.
    • Model level: “It’s a bear! OMG! Good thing I know what to do (take my knife and stab my buddy in the leg, then run away faster than him)”. Except that the bear might not even be interested in you (or the backpack that you refuse to drop). To stay with the theme of the day, I suggest that he’s running away. From a giant avalanche. Which won’t stop just because you run a bit faster than some other poor soul.
  • Luxemburg: Pornos, Steuerhinterziehung und Megakrise

    Wenn Luxemburg in der europäischen Presse erwähnt wird, dann erfolgt dies selten in einem schmeichelhaften Zusammenhang. Kleine Presseschau der letzten zwei Tage:

    Kein Wunder, dass manch potenzieller Geschäftspartner da schon fast panisch reagiert:

    “Sie sind in Luxemburg? Das habe ich ja gar nicht gesehen!”
    “Dadurch entsteht Ihnen aber kein Nachteil und Sie erhalten die Waage ja auf Rechnung…”
    “Oh Gott oh Gott, stornieren Sie den Auftrag mal ganz schnell.”

    Ein solches Telefonat ist zum Glück eine seltene Ausnahme. Unternehmen mit operativem Geschäft in Luxemburg arbeiten nicht weniger seriös als in anderen EU-Ländern. Eher ist das Gegenteil der Fall: In Luxemburg benötigt jeder Händler eine Niederlassungserlaubnis1 (auch Handelsermächtigung genannt), die erst nach “Prüfung der beruflichen Befähigung sowie der beruflichen Ehrenhaftigkeit”2 vom Mittelstandsministerium ausgestellt wird.

    Wer spektakuläre Fälle von Vorkassebetrug sucht, wird daher schneller in Deutschland3 fündig. In Luxemburg ist mir nur ein einziger Fall bekannt, in dem die Kunden eines Online-Shops ihr Geld verloren haben: die Insolvenz des 1973 gegründeten Elektronikhändlers Topvision4 vor 4 Jahren. Recherchen zu diesem Thema führten ansonsten nur zu Luxemburger Opfern, die in anderen Ländern einkaufen wollten und dabei etwas zu vertrauensvoll waren – so, wie dies in einem kleinen Land wie Luxemburg noch üblich ist.


    1Siehe guichet.lu (französisch)
    2 IHK Trier: Unternehmensgründung in Luxemburg (PDF)
    3 Ein Beispiel von vielen: Online-Betrüger muss sieben Jahre hinter Gitter
    4 Siehe Handelsregister Luxembourg B10943

  • Der nächste Friedensnobelpreis geht an die Nuklearindustrie

    Ohne die Europäische Union wäre es vorbei mit dem Frieden in Europa. Radikale Nationalisten würden an die Macht gelangen, bis zum Ausbruch eines verheerenden Kriegs zwischen den üblichen Verdächtigen Deutschland und Frankreich wäre es nur eine Frage der Zeit.

    Konsequenterweise erhält die EU heute den Friedensnobelpreis. Doch was wäre, wenn die EU die schwerste Krise ihrer Geschichte nicht übersteht?

    Die schon zu Friedenszeiten fragliche Sicherheit der Atomkraftwerke in den ehemaligen Mitgliedsländern wäre im Kriegsfall kaum zu gewährleisten, die radioaktive Verseuchung Europas und der gesamten nördlichen Hemisphäre wäre die Folge. Daran ändert auch der deutsche Atomausstieg nichts: die Franzosen haben vorausschauend eine Reihe ihrer Reaktoren in direkter Grenznähe gebaut.

    Angesichts dieser gesicherten gemeinsamen Vernichtung wird sich der traditionell blutrünstige Wähler auch ohne die EU weiter für den Frieden in Europa entscheiden müssen. Der Friedensnobelpreis 2013 gebührt daher der Nuklearindustrie.