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Wer Luxemburg nur mit Banken, Tankstellen und Schwarzgeld assoziiert mag sich beim Lesen der Meldungen über die Entführung des spanischen Fischfabrikschiffs Alakrana Ende letzter Woche gewundert haben: In einigen Presseberichten war nämlich von Aufklärungsflugzeugen aus Luxemburg die Rede, die bewaffnete Personen an Bord des Schiffs gesichtet hätten.
Verwunderlich ist dies, weil Luxemburg gar keine Luftstreitkräfte hat. FOCUS-Reporter Thomas Wiegold schreibt dazu in seinem Blog:
Die luxemburgische Regierung hat dafür die Firma CAE Aviation angeheuert - mir scheint es das erste Mal zu sein, das in einer EU-Militärmission eine genuin militärische Aufgabe wie Aufklärung an eine Zivilfirma vergeben wird [...].
Die im Internet hierzu verfügbaren Informationen sind spärlich, neben dem von Wiegold verlinkten Artikel von Nicolas Gros-Verheyde hat die Zeitung Seychelles Nation Ende August über die Flugzeuge aus Luxemburg berichtet. Die auf den Seychellen stationierten Maschinen des Typs Fairchild Swearingen Merlin IIIA sind vermutlich seit September im Rahmen der multinationalen Mission EU NAVFOR Somalia – Operation Atalanta im Einsatz und wurden anscheinend 2003 von den belgischen Luftstreitkräften an CAE Aviation verkauft.
In den Online-Auftritten der Luxemburger Medien konnte ich zu diesem Thema ebenso wenig finden1 wie auf der Website der Regierung. Der kommunistischen Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek zufolge wurde auch die Bereitstellung eines Aufklärungsflugzeuges für den Einsatz zur Grenzssicherung auf Malta von der Regierung nicht per Pressemitteilung publiziert. Dieses Flugzeug gehört ebenfalls CAE Aviation.2
1 Das Tageblatt hat die Luxemburger Aufklärungsflugzeuge in einem Artikel über den Angriff auf das spanische Schiff erwähnt, ohne weiter auf deren Einsatz einzugehen.
2 Artikel im "Malta Independent"